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Pressemitteilung

ÖDP kritisiert den Flächenfraß des Grünen Zentrums in Landshut

Grünes Zentrum wird seinem Namen nicht gerecht

Die Landshuter ÖDP-Stadträtinnen Christine Ackermann und Elke März-Granda mit ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold

„Leider hat man aus der flächenfressenden Baupolitik der letzten Jahre in Landshut nichts gelernt“, kritisiert ÖDP-Stadträtin und Bausenatsmitglied Elke März-Granda. Denn beim geplanten Grünen Zentrum in Schönbrunn wird allein für Parkplätze eine Fläche in der Größe von zwei Fußballfeldern verbaut. „Gerade der Freistaat als Bauherr hat bei diesem Projekt wohl völlig vergessen, dass er mit vielen kommunalen Spitzenverbänden ein ´Bündnis zum Flächensparen in Bayern` vor fünfzehn Jahren beschlossen hat“, bemängelt der ÖDP-Bezirksrat und zweiter Bürgermeister der Stadt Passau, Urban Mangold. Denn in Bayern werden laut Statistik des bayerischen Umweltministeriums täglich rund 13 Hektar Fläche, das entspricht der Größe von 18 Fußballfeldern, für immer versiegelt.

Die Politiker sind sich einig, dass ein Grünes Zentrum in Landshut grundsätzlich begrüßenswert wäre. Auch die Nähe zu dem bereits ansässigen Agrarbildungszentrum und zur Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft hätte viele Synergieeffekte. Allerdings missfällt den Mandatsträgern, dass dieses geplante Projekt seinem Namen ´Grünes Zentrum` in keiner Weise gerecht wird. „Nur wenn der Freistaat nachhaltig, ökologisch, energetisch optimiert und vor allem flächensparend baut, wird er auch dem Namen ´Grünes Zentrum` gerecht“, argumentiert ÖDP-Stadträtin Christine Ackermann.

Seit einiger Zeit läuft in Bayern das Volksbegehren "Betonflut eindämmen", das Grüne, ÖDP und die Bauernorganisation AbL vorantreiben. „Das Begehren kommt in der Bevölkerung überaus gut an und hat schon die erste Hürde genommen“, so Mangold und führt fort „es wäre töricht, wenn die Regierung weiterhin auf die Selbstverantwortung der Kommunen zum freiwilligen Flächensparen setzt und es nicht einmal selbst schafft ein Grünes Zentrum in flächensparender Bauweise zu errichten“.

„Betrachtet man die Flächenveränderungen auf dem Stadtgebiet in Landshut, so erkennt man leider eine dramatische Entwicklung“, erläutert März-Granda und ergänzt „in den letzten dreißig Jahren sind ca. 6 Millionen Quadratmeter Landwirtschaftsfläche für Gebäude- und Verkehrsflächen verbaut worden“. „Wenn wir weiterhin in diesem Tempo unsere Flächen versiegeln, wird es in 150 Jahren keine landwirtschaftlichen Flächen auf dem Stadtgebiet mehr geben“, fügt Ackermann hinzu. „Damit nehmen wir unseren nachfolgenden Generationen die zentrale Lebens- und Wirtschaftsgrundlage und somit jede städtebauliche Gestaltungsmöglichkeit. Vielmehr hinterlassen wir ein vollkommen bebautes Stadtgebiet“, prognostiziert die Stadträtin.

 „Die Planungshoheit der Kommunen sorgt dafür, dass auch künftig die Entscheidungen über den Landverbrauch in den Rathäusern fallen werden“, erläutert Mangold. Die endgültige Entscheidung über den Bebauungsplan für das Grüne Zentrum wurde Seitens der Stadt bisher vertagt. „Hier kann die Stadt uneingeschränkt ihre eigene Planungshoheit ausüben und vom Freistaat einen behutsamen Umgang mit unserem Boden durch ein besseres Parkkonzept fordern“, so März-Granda. Denn flächenverschlingende Großparkplätze sind weder klima- und umweltfreundlich, noch ein Aushängeschild für die Staatsregierung, die sich zum Flächensparen verpflichtet hat.

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